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Gesellschaft und Vermischtes

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10.06.2004

Kontroverse: Ist Folter bei Profifußballern zulässig?

Wenige Tage nach der Entlassung Otmar Hitzfelds bei Bayern München und der 0:2 Niederlage gegen Ungarn hat im Vorfeld der Berichterstattung zur Europameisterschaft eine kontroverse Diskussion um die Zulässigkeit von Folter für Profifußballer begonnen.

Ausgelöst wurde die Diskussion durch den Bayern-Manager Uli Hoeneß, der in mehreren Interviews die lasche Behandlung der Bayern-Spieler durch den abgelösten Trainer Otmar Hitzfeld beklagte. So gestand Hoeneß in einem Interview mit Spiegel Online Hitzfeld zwar zu, in der Vergangenheit gewisse Techniken in der Behandlung der Spieler aufgegriffen zu haben, blieb aber bei seiner grundsätzlichen Kritik: "Die Mannschaft ist mit seiner langen Leine nicht fertig geworden," Hoeneß ergänzte, eine kürzere Leine hätte mehr Wirkung und folglich bessere Leistungen gezeigt und gleichzeitig das Verletzungsrisiko verringert." Hoeneß wies darauf hin, dass bei aller nötigen Härte die Gesundheit seiner Spieler oberste Priorität hätte, da die Spieler einen beträchtlichen Teil des Vereinsvermögens darstellten.

Angeheizt wurde die Diskussion nach der deprimierenden Niederlage der Nationalmannschaft gegen Ungarn. Der Tenor in DFB-Kreisen war, dass man im Kampf um die Europameisterschaft jetzt die Samthandschuhe ausgezogen habe. Offiziell bestätigt wurde allerdings nur ein striktes Kameraverbot in allen Umkleidekabinen und Massageräumen der Nationalmannschaft sowie im portugiesischen EM-Quartier im Park Garden Hotel in Almancil. DFB-Pressechef Harald Stenger erklärte dies so: "Es gibt Fehler, die andere gemacht haben. Diese Fehler muss man nicht wiederholen."

Rudi Völler antwortete gegenüber Journalisten vor dem Abflug nach Portugal auf die Frage, welche Erfolge Folter als Teil des Trainings haben könne und welche physischen und psychischen Folgen sie für alle Beteiligten haben könne: "Das ist schwer zu sagen. Aber je länger man was macht, desto mehr Routine bekommt man. Aber man darf natürlich nicht abstumpfen."

In der ARD-Sportschau wurden die Ergebnisse einer Straßenumfrage vorgestellt, häufigste Antwort war: "Die Spieler sollten zumindest das einstecken müssen, was die Zuschauer während des 1:5 gegen Rumänien und des 0:2 gegen Ungarn ertragen mussten." Ein im Studio anwesender Psychologe wies allerdings daraufhin, dass manch eine labile Spielernatur einer solchen Belastung nicht gewachsen sein würde und dies bereits als unmenschliche Behandlung einzuordnen sei.

Ein Sprecher von amnesty international beharrte auf einem strikten Folterverbot auch im Fußball und kündigte an, den deutschen Fußball in der Zukunft näher beobachten zu wollen. Im kleinen Kreis fügte er später hingegen an, "aber verdammt, manche hätten es echt verdient."

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[an error occurred while processing this directive] Letzte Änderung: 10.06.2004
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