[an error occurred while processing this directive] [an error occurred while processing this directive] Satiredienst.de - Politik [an error occurred while processing this directive] [an error occurred while processing this directive]

Der Satiredienst - satiredienst.de

Seit 1. Januar 2004 - Unverzichtbar für wirklich Informierte

Politik

[an error occurred while processing this directive]

02.04.2004

Kriegsdrohung an Hussein war nur als Aprilscherz gedacht

Condoleezza Rice, Sicherheitsberaterin von US-Präsident George W. Bush, hat im Vorfeld ihrer Aussage vor der Untersuchungskommission des US-Kongresses zu den Ereignissen vor und nach dem 11.9.2001 auch über den komplett daneben gegangenen Aprilscherz des Weißen Hauses im letzten Jahr ausgesagt.

Zum Jahrestag des missglückten Aprilscherzes hat Rice Details zu den damaligen Plänen in der CBS-Sendung "60 Minutes" dargelegt. Die ursprüngliche Idee war, die miese Stimmung in den USA nach den Terroranschlägen des 11. September 2001, die auch der Afghanistan-Krieg nicht spürbar verbessern konnte, nachhaltig zu heben. So wurde von langer Hand und mit gewaltigem Aufwand an Soldaten und militärischem Gerät eine Kriegsdrohung gegen Saddam Hussein aufgebaut, die so nie ernst gemeint war. Hussein war der ideale Kandidat, da er mittlerweile zu schwach war, um sich ernsthaft zu wehren und weltweit so unbeliebt, dass man glaubte bedenkenlos über ihn Witze machen zu können und ihn am Abend des 1. April als viel zu unwichtig darzustellen, als das man wirklich bereit gewesen wäre einen Krieg zu beginnen. Problem war der kleine Kreis der tatsächlich Eingeweihten, der neben Bush und Rice nur noch Vizepräsident Dick Cheney und Verteidigungsminister Donald Rumsfeld einschloss. Außenminister Colin Powell war nach Aussage von Rice nicht eingeweiht: "Colin tat mir schon ein bisschen leid, aber er musste bei seiner Vorstellung der Beweise für Massenvernichtungswaffen im Weltsicherheitsrat unbedingt glaubhaft und überzeugend sein. Es war so schon erstaunlich, dass er die ganze Zeit bei der Vorstellung der blödsinnigsten Beweise ernst bleiben konnte. Hätte er vom Aprilscherz gewusst, wäre irgendwann ein lautes Losprusten unvermeidlich gewesen und der ganze Plan gescheitert."

Tatsächlicher Knackpunkt waren aber die ebenso ahnungslosen US-Befehlshaber am Golf, die ihre Aufgabe sehr ernst nahmen und bereits zwölf Tage vor dem 1. April losschlagen wollten. "Versuchen Sie mal mit Ledernacken über Humor und das dazu nötige Timing zu sprechen, das kann nichts werden." stellte Rice heraus und fuhr fort: "Die Militärs wollten angreifen und fragten bei Bush wegen des Einsatzbefehls an. Mir war klar, dass sie einen wirklichen Krieg starten und keinen Krieg für einen Scherz vortäuschen wollten, aber Bush fragte mich nur, wo da der Unterschied läge."

In letzter Zeit hat Bush seinen Humor nur noch in kleinerem Rahmen unter Beweis gestellt, zum Beispiel mit Fotos von seiner Suche nach Massenvernichtungswaffen unter einem Sofa im Weißen Haus, "aber das ist halt nicht dasselbe" meint dazu seine Sicherheitsberaterin.

[an error occurred while processing this directive]
[an error occurred while processing this directive]

[an error occurred while processing this directive]http://satiredienst.de/politik/0039.shtml
[an error occurred while processing this directive] Letzte Änderung: 02.04.2004
©2010 satiredienst.de, alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung von satiredienst.de. Impressum